Herren: Torreicher Heimerfolg, aber viel Stückwerk

04.12.2018 22:31

TSG Schlitz – TV Neuhof 38:33 (20:11)

Mit dem TV Neuhof gastierte am letzten Samstag ein Gegner aus dem unteren Tabellendrittel in Schlitz. Nach einer noch ansehnlichen ersten Hälfte, passte sich die TSG dem gegnerischen Niveau immer mehr an, sodass zwar ein Heimerfolg zu buche stand, dieser aber gerade in Halbzeit zwei unnötig spannend gemacht wurde.
 
Da er Gegner aus Neuhof schon die gesamte Saison mit verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen hat, sollten die Spieler den Gast nicht unterschätzen. Auch die vergangenen Spiele wurden meist mit körperlicher Präsenz geführt, da Neuhof nicht über die spielerischen Elemente verfügt. Die ersten Minuten gehörten auch folgerichtig der TSG. Die Abwehr stand kompakt, blockte einige Würfe, konnte Ballgewinne verzeichnen und zog im Angriff ein variables Spiel auf. Ehe sich der Gast versah, lag dieser bereits nach sechs gespielten Minuten mit 7:2 in Rückstand und musste sich eines Time-Out bedienen, damit er nicht vollkommen überfahren wurde. Die TSG ließ sich von dieser Unterbrechung erst einmal nicht beirren und die Spieler folgten weiter der vorgegebenen Marschroute. Zwar reihten sich nun einige Fehlversuche bzw. unvorbereitete Abschlüsse ein, aber dank der meist gut gestaffelten Abwehr konnte der Vorsprung weiter ausgebaut werden, sodass auch eine eigenen Unterzahlsituation schadlos überstanden werden konnte. Über die Zwischenstände 11:5, 14:5 und 19:11 ging es mit großen Schritten Richtung Halbzeitpause, der beim 20:11 aus Sicht der TSG erfolgte.
 
Mit der Angriffsleistung waren die Betreuer über weite Strecken zufrieden, da man variabel auf die jeweilige Situation reagierte. Kritikpunkt war das Abwehrverhalte, da die bisher kassierten Gegentreffer zumeist auf eigene, einfachste Abwehrfehler zurückzuführen waren.
 
Mit Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich für die anwesenden Zuschauer das Spielgeschehen vollkommen. Auf die entsprechenden Hinweise, dass dies ein kritischer Spielstand wäre, keine Schwächephase zu zeigen oder mit noch mehr Konsequenz in Abwehr und Angriff zu spielen sei, wurde von den Jungs wenig in die Tat umgesetzt. In der Abwehr wurde wenig geredet, sodass wichtige Absprachen mit dem Mitspieler fehlten und oftmals körperlos agiert. Der Gast nahm diese Geschenke dankend an und konnte so Treffer um Treffer erzielen. Auch im Angriff der TSG war nun der Wurm drinnen. Anstatt spielerisch die Sache anzugehen, wurde wieder statisch agiert und viele Angriffe egoistisch und ohne Vorbereitung abgeschlossen. So gelang es dem Gast, beim Zwischenstand von 29:22 in Minute 45, seine Trefferausbeute aus der ersten Halbzeit bereits zu egalisieren und es war ja noch genug Spielzeit auf der Uhr vorhanden. Die Zuschauer und Auswechselspieler merkten nun, dass die auf dem Spielfeld stehenden Spieler dringend Unterstützung brauchten. Was in den vergangenen Partien meist gelang, verpuffte einfach. Die Jungs schafften es nicht, die Unterstützung in positive Erfolgserlebnisse umzumünzen. Zu allem Überfluss fing man gut zehn Minuten vor Ende der Partie an, sich vermehrt Ballverluste und technische Fehler zu leisten, sodass der Vorsprung zusehends schmolz. In der 53. Minute hatte es der Gast fast geschafft, da er bis auf 32:28 verkürzen konnte. Den Jungs wurde in der nun folgenden Auszeit kräftig der Kopf gewaschen, da auf dem Spielfeld nicht mehr funktionierte und ihnen die berechtigte Frage gestellt, wie sie bei dieser Leistung die verbleibenden acht Minuten überstehen wollten? Auch in den verbleibenden Minuten taten sich die Jungs auf der Platte ungemein schwer. Es wurden zwar noch einige Treffer aus dem Positionsspiel erzielt, wobei manche unter Androhung des Zeitspiel eher aus der Not heraus fielen. Dem Gast fehlte nun auch die Zeit, seine Angriffe ruhig vorzutragen, sodass die letzten Minuten nochmals hektisch geführt wurden. Am Ende gewann die TSG dieses Heimspiel glanzlos mit 38:33 (20:11).
 
Für die kommenden Aufgaben muss dringend eine Leistungssteigerung her. War die erste Halbzeit gut anzusehen, blieb das Team in Halbzeit zwei vieles schuldig.
 
Es spielten: T. Kessler, M. Lips (beide Tor); T. Ernst (5), F. Suppes (2/1), S. Weickert (1), M. Hanak, J. Shores (11/4), D. Matis (5/1), M. Zeidler (2), T. Shores (4), M. Mehrbrodt (5) und F. Scheibner (3).
 
 

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